Mar|ke|ting, das; -s [engl. marketing, zu: to market = Handel treiben, zu: market < lat. mercatus, Markt] (Wirtsch.): Ausrichtung eines Unternehmens auf die Förderung des Absatzes durch Betreuung der Kunden, Werbung, Beobachtung u. Lenkung des Marktes sowie durch entsprechende Steuerung der eigenen Produktion: operatives M.; das M. professionalisieren.
© Duden - Deutsches Universalwörterbuch, 6. Aufl. Mannheim 2006.
Nun, wie macht man das?
Um ehrlich zu sein, jeder ein wenig auf seine Art und Weise. Und mancher besser als andere. Doch offensichtlich gibt es kein Patentrezept, dass man aus einem schlauen Buch nachkochen kann, sonst gäbe es wohl kaum ein Unternehmen, das NICHT tip top da stünde.
Und viel hilft viel trifft es offenbar auch nicht immer. Ich denke, es geht darum seine Ziele realistisch zu stecken und seine Mittel besonnen einzusetzen.
Also wie nun?
Man kann vermutlich hunderte Bücher zum Thema lesen, aber im Grunde genommen läuft es immer wieder auf eine handvoll Punkte hinaus.
Ist-Zustand erheben
Dazu gehört unter anderem die Zielgruppe d. h. den angestrebten, relevanten Markt zu definieren und den Mitbewerb zu kennen. Wer braucht mein Produkt, wer kann es sich leisten und wo sind diese Konsumenten zu finden?
Basierend auf den Möglichkeiten des Unternehmens muss man sich auch über die Stärken und Schwächen des eigenen Betriebes im Klaren sein bzw. werden. Daraus ergeben sich dann passende Handlungen, die das ganze Unternehmen berücksichtigen und nicht nur z. B. den Verkauf.
Marketingziele setzen
Marketingziele sind in der Regel qualitativ und quantitativ festzulegen. Solche Ziele wären z. B. das Erreichen eines bestimmten Marktanteils oder Umsatzes und dabei noch viel wichtiger, eines bestimmten Deckungsbeitrages ... schließlich soll Ihr Unternehmen ja auch rentabel sein.
Marketingstrategie festlegen
Nun gilt es für für spezielle Zielgruppen und/oder Teilmärkte geeignete Absatzkanäle festzulegen. Hier wird sozusagen die Route festgelegt, mit der die Marketingziele erreicht werden sollen.
Marketingmix (Marketingmaßnahmen) erstellen
Die berühmten 4 P's: Product, Price, Place, Promotion ... quasi das Transportmittel mit dem ich die Route zum Marketingziel befahre.
Das Produkt/die Dienstleistung sollte mehr sein als der Nutzen, den der Käufer erwirbt. Marken und Prestige, Sicherheit und Garantien oder etwa zusätzlicher Service können dieses Mehr ausmachen.
Der Preis liegt in der Regel irgendwo zwischen den Kosten des Produkts und dem Wert der ihm durch den Käufer zugemessen wird. Und ja, leider sind wir nicht alle Mineralölkonzerne und müssen somit die Preise natürlich auch der Nachfrage durch den Kaufinteressenten anpassen. Aber zum Glück kann der Preis sehr flexibel und rasch angepasst werden (z. B. Sonderangebote).
Place bzw. das Vertriebssystem - hier muss sicher gestellt werden, dass der Kunde sein Produkt zur richtigen Zeit am richtigen Ort in der erwarteten Qualität (und Menge) zusammen mit den erwünschten Serviceleistungen und natürlich zum richtigen Preis erhält. Hier legen Sie fest, wie Ihr Produkt am besten verteilt wird, ob sie z. B. direkt verkaufen oder über ein Händlernetz. Es ist letztlich eine Frage Ihrer Infrastruktur.
Durch Promotion oder Werbung kann Aufmerksamkeit erreicht werden, eine Positive Einstellung zum Produkt erwirkt werden und ... im günstigsten Fall eine Kaufreaktion hervorgerufen werden. Mit Werbung wird also informiert, überzeugt und auch erinnert. Der Kommunikationsmix, mit dem dies erreicht werden soll, setzt sich im Großen und Ganzen aus Direktmarketing, klassischer Werbung, Verkausförderung und PR (Öffentlichkeitsarbeit) zusammen.
Marketingbudget
Klar, Marketingmaßnahmen kosten Geld und um den Überblick zu wahren muss die Verteilung der finanziellen Mittel im Rahmen des Marketingkonzepts budgetiert werden. Dazu gehört natürlich auch die Gegenüberstellung von erwarteten Kosten und Erlöse, die aus den Marketingaktivitäten erwachsen.
Controlling des Marketings
Und letztendlich muss natürlich überprüft werden, ob die anfangs gesteckten Ziele erreich werden konnten. Sowohl bei Überschreitung als auch bei Nichterreichung beginnt die Regelschleife wieder bei der neuen Ist-Analyse und der Kreislauf hat sich geschlossen.
Was ist anders bei Dienstleistungen?
Grundsätzlich können diese Punkte mit der einen oder anderen Einschränkung natürlich auch auf Dienstleistungen angewandt werden. Lediglich kann man eine Dienstleistung nicht angreifen, sie ist imateriell und kann somit auch nicht gelagert und in beliebigem Umfang abgerufen werden.
Dienstleistungen erfordern zudem meist einen hohen Anteil von Kundenbeteiligung und damit hohe personelle Kapazitäten, die mitunter Dienstleistungen unnötig verteuern, wenn nicht auf Auslastung und Kapazitätsplanung geachtet wird.